Klassentreffen 1982 in Reuterstadt Stavenhagen

Dat Klassenfest in Stemhagen

Oktober ’82  wier’t
As Herbert rööp uns’ 12B2.
Ut alle Richtung’ keem de Antwuurt:
Auf Fall sind wir dabei !

De faste Kiern von unse Trupp
Let sich de Chanc’ nich nähmen.
Wer ohn’ Entschuld’gung bleef tau Hus
De süll sich ruhig schämen!

För mi un Gretchen wier’t lang’ klor,
Dor geef dat keine Fragen:
Taum Klassendräpen sünd wi dor
In Reutern sien Stemhagen


De Stadt, wo hei geboren wür
Wo Herbert Hüsung  funn’,
Ji seihn dat up de Biller hier,
Beschehrt’ uns schöne Stunn.

Ut Torgelow in Meckelborg
Keem’ Bartelts, ji könn‘t  seihn.
Ut Woldegk, uk in Meckelborg,
Kem  Heiner, bloß allein.

Ut Wolgast reiste Doris tau
Un bröchte Dietrich mit.
Uk Grimmens Herti wier so  schlau,
Un Dieter de denn‘  Schritt.


Uns’ Schaulstadt Bramburg delegierte
Dat Bewersdörpsche Silberpoor.
Von dor, wo August einst regierte,
Keem’s an mit vier Mann hoch sogor!

So wier’t, de Sachsen makten sich hier breit,
Mit Hans un uk mit Gretchen,
Un Kahlers reisten an tau tweit’
In Fritzings schönet Städchen.

Denn‘ wiedsten Anreis’wech har Eckhard,
Doch leider keem uk hei allein.
Sabine bleef ditmal tau Hus.
Dat‘s  schad, wi harn sei uk giern seihn!

Ankunft am Friedach

Am schlausten makt dat Pödder noch:
Am Friedach reist hei an
Un set’t sien Susi in denn’ Toch -
In Bramburg, kiek mal an!

Hei schmitt sich in sien’ Trabbi rin
Un sauste af, ganz rasch.
Na langer Fohrt ut Neuruppin
Lockt Herbert mit de Flasch!

Ick kann Juch sengen, dei hemm Sapen
Von söß bet kort vör tein.
Renate har so giern schon schlapen,
De twei, de hoecht’ sich ein’!

As ehr Kanal wier lang’ schon vull
(dat wier schon Schlapenstied),
Dunn stöhnt Renate: “Dat’s tau dull!
Hürt up, dat geit tau wiet!”

De beiden keem dunn de Gedank’
(Renate schimpt, dat’s klor),
Wi kieken noch bi Kutzbachs lang,
Witts sünd bestimmt all dor!

Abends im Hotel Kutzbach

Dat wier denn so, uk Hans un Gretchen
Keem’ Friedach schon hier an.
Wi leegen jeder in sien Bettchen,
beseg’n de Welt von inn’ uns an

Up einmal fohrten wi tauhopen,
Dunn ballert einer an de Dör.
Bi uns füng Gaushut an tau lopen,
Tau’m Glück harn wi den Riegel vör!


Dor meld’ sich Herbert - ach Herr Je!
Na, ick denn hoch, den Riegel up.
De Freud’ wier grot - Hallo ahe!
Dat keem noch düller dunn dorup:

Hei kickt sich üm, entdeckt dat Bett
Un stört sich up mien Fru.
Wo’n Ehemann ne Woch Tied hett,
Erledigt hei imnu!

Ne, nich wat ji jetzt hier vermaut’!
Hei hett er küßt un hett er drückt.
Wi kenn’ jo Herbert all tau gaut -
Na, kort un knapp, wi wiern entzückt!


Intwischen wiern de annern dor,
De Pödder un Renate.
Wat nu keem, wier mi glieksten klor:
Uk ick kreech noch poor “Harte”!

Renate set’t sich up de Kant
Von Gretchens Kanapeh -
Ick har mien Büx all in de Hand,
Hoch lebe der Kneipje!!


Dat End von’t Lied is schnell vertellt:
Renate schnappt sich ehren “Soehn”.
Ick heff mi vör den tweiten stellt
Un denn ging’t schlapen up’n Boen

Dat duert ne Tied, wi wiern bie’n vierten,
Dunn keem Renate runner.
Au  Mann, wie Pödders Ogen plierten!
Nu sech, wier dat’n Wunner?

De Sünnabendmorgen

Am annern Morgen, dat möt’k sengen,
Ging’t bärer, as ick dacht.
Wi brukten Pödder gor nich drängen,
Hei hett sogor schon lacht!

Un denn ging’t los: Üm punkt Klock ein
Wiern’w dor bi ‘n TT-Sportverein.
Wenn’k ihrlich bün, har’k ganz schön Schiß,
Denn keineswegs wier dat gewiß,

Dat’w ohne eine Trainingsstunn
Uns trechtfünn an de Platt.
Un denn hemm’ w sogor hoch gewunn
Ne Wucht, ’n grodet Ding wier dat !


Ji harn mal seihn süllt, wie uns’ Heiner
Sich insett’ hett, so schweit’ hett keiner!
Un denn de Schmetterbäll von Peter
Un de geschnädnen Bäll von Pödder!

De jungen Spunter von “Empor”
hemm’ doemlich käken ut de Wäsch.
Stünn wie begat’ne Pudels dor,
Seikreegen ne fürchterliche Dresch!


Uns’ Heiner keem so inne Roosch,
Dat em wüchsen olle Kroosch. (Kräfte)
Üm’t Publikum woll tau entzücken
Wull hei (wie eh) ’n Handstand drücken!

Doch’t ging nich, irgentwat wier tauväl.
Dat wier de Buuk, uns is dat kloor!
Hei künn nich hochkomm’ von de Dähl’ -
Jedoch, de gaude Will’ wier dor !!

Tau Meddach bi Kutzbach

Intwischen wier de Klock sowiet,
Herbert meint, ’t is Meddachstied!
Wi möten nu na Kutzbach gahn,
Dor warn schon vör de Dör weck stahn

Denn dit Hotel mit Tradition
(Fritz Reuters Vadder sööp dor schon!)
Wier ditmal Treffpunkt von uns’ Klass
(Ick har’n Döst, de reikt för’n Faß!)


De ierste Indruck is de best’,
Drüm stellte för uns’ Klassenfest
Herr Kutzbach Blaumen up den Disch,
Schön bunt un all tauhopen frisch.

För Billermaker in Color
Wier dat ne Pracht, dat is doch klor!
Uns’ Eckhard mit sien Wunnerkist
De schönsten makt, kein Wunner is ‘t!

Herberts Begrüßung

As alltauhop versammelt sünd,
Kloppt Herbert an sien’ Teller.
Wi schwiegen still un sünd ganz Uhr,
Na, bet up Ekhard Feller!

Dei har sien’ Riesenapparat
Schon werrer poor Minuten p’rat.
Hei hett den Ogenblick infung’
Wo Herbert mit sien Rääd’ begunn’

Dei lechte los, ganz ohn Papier:
“Dat freucht mi, dat ji sünd all hier
Un nähmt mien Inladung vör vull,
Denn jedermann, de kamen wull


De woll sich fäuhlt in unsen Kreis,
Den’ schreckt nich af de wiede Reis’!
De rühmt bi Siet, dat is gewiß,
Is’t noch so grot, dat Hindernis! ...

Ick bün ja ihrlich un gäf tau,
Dat Herbert nich so ganz genau
De Wüürd hett wählt, dei ick hier schräben,
Doch is’t mi in’t Gedächtnis bläben,

Dat manche harn so ehr Bedenken,
De in Stemhagen wiern.
De schönen Stunn süll kein’ verschenken,
Wenn wi tauhopen fiern.

Worüm wi ümmer tau’n Klassendräpen kamen sülln

Wi sünd dat schuldig unse Klass,
De nu all doertig Johr,
Gemeinsam ging dörch Dick un Dünn -
Is dat nich wunnerbor?

Wi sünd dat schuldig denn’ gegenoewer,
De’t Fest organisiert.
De Arbeit lohnt bloß, wenn wi kamen
So ward sei honoriert!


Wi sünd dat schuldig unsen Latschi,
Künn wi’t schon eis erläben,
Dat hei, obwohl schon hoch an Johren,
 Wägen irgntwat fern is bläben?

Wi sünd dat schuldig unse Kinner,
De vuller Stolz berichten:
Von uns, de wi ehr Öllern sünd,
Vertelln sei väl Geschichten.

Natürlich wulln wi up uns’ Klassendräpen nich bloß rümmersitten. Ne, Herbert har noch’n bäten mihr mit uns vör:

As wi gaut äten harn un drunken
 (de Wirt har mit de Flasch uns wunken),
Wull’w all de Bein’ uns schön verpeern,
Doch Petrus keem uns in de Queren:

Füng dat doch buten an tau plattern!
Renate secht tau ehren “Vaddern”:
“Wat is’t för’n Meß, wat maken’w nu?
Bi dit oll Hundewärer

Jaacht man doch keinen up de Strat -
Ich glööf binah, för uns is’t bärer,
Wenn wi noch bäten täuben daun,
Uns von de Fräterie utrauhn!”


Wi taugereisten “Kaffesachsen”
 Füng’ dorup düchtig an tau flachsen:
“Wi laten uns dörch ehr Gequassel
Doch nich de schöne Tour vermasseln!

De freut sich, dat hei Hülp har krägen    
Un secht tau uns: “Wat Dauerrägen.
Uns’ ollen Schirme war’n schon reiken,
Wi gahn jetzt na de dicken Eiken!”

Sei is ja bloß tau ful tau’n Lopen!
Wenn wi schon hier sünd, alltauhopen,
Hett hei dat Wuurd! Dat is gerecht!
Denn maken wi, wat Herbert secht!”

Ein Mann, ein Wuurd!  Wi makten uns also up’n Wech. Intwischen  wier Renate schnell na Hus lopen, üm alle ollen Schirme  tausammentausäuken.  Sei keem uns unnerwägens all entgegen:

Mit ehren Charm un Temprament,
De Schirme unnern Arm geklemmt,
De Himmel noch ganz grau in grau,
So keem Renate up uns tau.

Un vuller Stolz un mit Entzücken
Verdeilt sei ehre ollen Krücken.
So wiern’w mit Schirme all versorgt -
Entweder mitbröcht’ - orrer borgt’.

Na einen wunderschönen Spaziergang, deils bi Rägen, spärer oewer bi herrlichsten Sünnenschien (wenn Engel reisen...) harn wi endlich  unser  Ziel erreikt:

As wi endlich na ne Stunn’
De Böm von Ivenack harn funn’,
Ward Herbert uns uk schön berichten
Von Sagen, Märchen un Geschichten,

Dei sich üm de Eiken dreihgen.
Vull Stolz deit hei de Böm uns zeigen:
“Dusend Johr olt un noch mihr
Sünd deese ollen Biester hier!...”

Denn’ Fotokasten in de Hand
Lauscht Peter disse Wüürd gespannt.
Hei schlükert sich, den Tun lang ümmer
Üm de dicken Eiken rümmer!


Doch utgeräkend knipst hei’n Bild
Von son’ oll Beschriftungsschild,
Wo ut irgendeinen Grunn’
Wier ne lütte Null verschwunn’!

Wie sölln wi mit unse Chronik,
Wenn wi’s anner wiesen,
Zeigen, dat de Böm väl öller -
Wie will’w dat bewiesen?

Peter knipste klipp un klor:
Dees’ oll Bom is “hunnert” Johr.
Kannst di freug’n, wenn keiner meckert,
Hest di nich mit Ruhm bekleckert!

Uns’ Herbert drängelte oewer all werrer: Nu man los, wi möten tröch, bi Kutzbach ward de Káffe kolt!

So keem’ wi also frohgelaunt
Taurüch in uns’ Quartier.
Weiten ’j noch, wie wi hemm’ staunt,
Wat up uns täufte hier?

Kutzbachs harn den Káffedisch
Mit Sammeltassen indeckt,
De Ruum, de röök na Káffe frisch -
De Kauken, de hett schmeckt!

Un denn keem’ noch twei leiwe Gäst’
Hen, na Herberts Klassenfest.
Herbert, wat för’n Voß du büst -
Nu sech ihrlich: Dat hest’ wüßt,


“Tau aller Freud’ begrüß ick nu
Unsen Latschi un sien Fru!
Disse Blaum’ mücht ick ehr gäben,
Wi wünschen noch ein langet Läben!

Dat beide via Doberan
Keem tau’n Káffe bi uns an.
Wat för’n Glück, dat ick’t noch weit -
Hei har uk hier poor Wüürd bereit:


För uns is dit dat Allerbest’:
Dat sei tau unser Klassenfest
Den Wech na uns hemm’ werrerfunn’.
Willkommen in uns’ truge Runn’!!

Hungrig von de Waldesluft,
Döstig dörch den Kaffeeduft -
Latschis Blaumen noch ganz frisch,
Set’ten wi un s an den Disch.

As wi uns denn Káffe un Kauken inverleift un de Konjak- un Wodkabuddels’n poor Runn’ dreicht haren, müßt dat ja nu   irgendwie wierergahn:

De Kaffeetafel wier just leer
Dunn dacht’ ick so bi mi:
Wo kriech’ ick nu’n Skatblatt her?
Säd luut: “Wer is dorbi?”

Natürlich meld’ten sich noch drei -
Uns’ Frugens künn’ dat nich faten,
Doch ihrlich, uns wier ’t einerlei,
Sei wulln uns bloß nich laten!

Ein Glück, dat Latschi uk sich meld’.
Hei meint: “Ick heff nu nauch vertellt.
Jetzt war’k de Burschen poor verpassen!”
Pödder secht dunn ganz gelassen:


“Frugens, nähmt uns dat nich oebel -
Un juckt dat mächtig in de Knoebel!
Kutzbach, hemm’ sei för uns vier
’n schönet Skatgesangbauk hier?” ...

“Los, nu set’t juch an den Disch,
Pödder, nimm de Kort un misch!!”
So spräkt Latschi. “Seid man still,
Mi gehürt dat ierste Spill !”

So ging’t natürlich bi dit lütt Intermezzo munter wierer, un in de Klassenchronik is natauläsen, dat Latschi uk deesen Skat as Sieger beend’te. Hei kann’t äben!

Bi flotter Diskomusik klüng’ denn uk deese schöne Dach ut. Twischendörch geef’t  uk noch’n poor “kulturelle” Inlagen un anner Unnerbbräkungen:

Wi wiern grad ierst richtig warm,
Dor wier’t vörbi, dor geef ’t Alarm!
Kutzbach mahnt: “Beielt juch bäten,
Juuge Frugens willn Abendbrot äten!”

Latschi, wat sechst du dortau?
Nichmal hier hett man sien’ Rauh!
Also packten wi tausammen -
De Koekschen künn’ mit’t Äten kamen

Dorna lechten wi noch poor “Sohlen” up ’t Kutzbach’sche Parkett. Wenn de Diskomann uk würklich “fetzig” wier, so dachte uter  mi bestimmt uk de ein orrer anner an unse Danzabende in uns’ oll Internat up den Bethanienbarch , wo Ingo Naudit uns mit sienen Treckbütel upspälte.

Uk Herbert kreech sien Extratour
tausammen mit Renaten -
Un Latschis keemen nich ümhen,
Ein’ Extradanz tau starten ...

Schluck un Bier hemm’ prima schmeckt,
Wer noch künn, drünk sogor Sekt!
Un liekert hett, trotz später Stunn’,
Jeder in sien Bett rinfunn’!!

Am Sünndachvörmeddach stünn also, wie anfangs bereits gesecht, ein Besäuk in Reuters Geburtshus (jetzt dat bekannte “Fritz-Reuter-Literaturmuseum”) up denn’ Plan von Renate un Herbert.

De Rundgang dörch Fritz Reuters Hus,
Wo man sien Erbe pläächt,
Wier ein Erläfnis för uns all.
Hei hett uk mi anräächt,

So keem de Afschied ümmer neeger,
Na’t Meddach wier’t sowiet:
Wi sechten uns: “Up Werrerseihn,
Nu ward dat för uns Tied!”

Sich werrer mal’n Bauk tau schnappen,
Dat plattdütsch schräben is.
Un wenn’t uk schwerfüllt - maken wi ’t,
Uns Fritzing, dat ’s gewiß!!


Uns’ Dank gilt Herbert un Renaten
För ehre grote Mäuh -
Dörch sonne schönen Klassenfeste
Dor blieben wi uns treu!

Wenn Herti röpt tau’m nächsten Treff
Im dreiunachtz’ger Johr -
Dat ein is hüt schon ganz gewiß:
Denn sünd wi werrer dor !!!

Klassendräpen 1982 in Stemhagen

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