Dat niege Jungsinternat
Kiehren wie nu jedoch tau unsen “Uphänger” taurüch un kieken wi uns an, wie wi im Internat unnerbröcht wiern un wie uns dat dor so ergüng. Ut Sicherheitsgrünn (ob’t würklich weck geef ?) un bestimmt uk wägen de Erfahrungen, de uns’ Lihrer un Erzieher mit uns up’n Bethanienbarch makt haren, würn jetzt Männlein un Weiblein uteinannerspunnt: De Mäkens keemen in dat ierste, wi Jungs in dat tweite Hus “An der Linde” (vom Stargarder Dur ut geseihn).
Dor haren wi dat ja nu sihr bequem. Twor geef’t dat Äten buten in ein Barack up’n Schaulhof, oewer de Schaulwech wier nu’n Klacks för uns! Wi wahnten nu direkt vör de Schauldör. Ob’t jedoch einer glööft orrer nich: Ick bün inne 11. Klass oefter eis tau spät kamen as vörher, wo wi mit de Fohrroed üm de Wett na de Schaul führt sünd. Mit’t tägliche Training per Rad wier dat ja nu uk vörbi. Eigentlich schad’, dat dat in de 11. Klass’n bäten inschlööp.
Adi Schulz un sien Fruh, de up den Bethanienbarch ja uk mitwirschaft’ har, hemm wi nich werrerseihn. Ick weit nich, ob sei irgendwat utfräten orrer ob sei keine Lust mihr haren, sich mit uns rümmertauargern. Na, jedenfalls kreegen wi Jungs ein Fräulein as Internatserzieherin, de wier ja woll nich vääl öller as wi. Ehren Namen heff ick leider vergäten, ick war up uns’ nächstet Klassendräpen eis dornah fragen. Sei het gewiß nich weniger Sorgen mit uns hat, as Adi Schulz.
De Herrscherin oewer alle Internate wier Fruh Dreßler. Eine resolute Person, mit dei wi ierst in de twölft Klass richtig warm worn sünd. Wenn sei sich keinen Rat mihr wüßt, denn is ehr Mann “Änne” inschräden - ein ehemaliger Paster mit’n Mordsorgan. Wenn Änne Dreßler im Internat orrer im Schaulhus einen armen Sünder tausammenstauchte, denn wier dat von’ Keller bet up’n Boen tau hüren, sonne mächtige Stimm het hei hat. Dorbi künn Änne so ruhig, fründlich un hilfsbereit sin. Hei geef Dütsch un Latein, wi haren oewer bloß’n poor Verträtungsstunn bi em. Im Internat hemm’ wi manchen Spaß mit em hat, denn hei wier einer von dei Lihrers, dei uns oefter eis’n deftigen Witz vertellten.
Dat Änne in sien Läben noch’n tweitet Mal döft wür, har hei sich bestimmt uk nich dröömen laten. Un dat keem so: Pödder un Peter haren mal werrer de “Water-Spritz-Masche ” bi’n Wickel. Jedetmal, wenn sich unner ehr Finster’n poor Mäkens seihn leeten, kreegen sei’n Pott vull Water up’n Kopp. Dorbi harn sei schon ne gewisse Technik entwickelt, wodörch sei bi ehren Streich sogor annonym bleeben! Leet sich anne Eck ne weibliche Näsenspitz seihn, gingen sei in Deckung, tellten bet fief un kippten dat Water ut sicherer Deckung haargenau dorhen, wo’t hen süll.
Ji vermauden schon richtig: De Taufall wull’t eis, dat Änne üm de Eck keem un de ganze Prostmaltied afkreech. Ick har ja schon beschräben, wie hei loslengen künn, wenn em wat verquer keem. Ditmal oewer makte hei einen Larm, dat de Fisch in’ Tollensesee bestimmt dachten, de Fischer haren mal werrer ne Bomb’ utschmäten. Uk dit Spill end’te ganau as uns’ “Strohmietenvergahn” up’n Bethanienbarch vör’n Direkter, uk hier folgte ein Verwies mit de Androhung, von de Oberschaul tau fleihgen, uk hier keem de “Begnadigung”. Ja, mit Änne wier manchmal nich gaut Kirschenäten !
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