“Jimmy” Gebert

Ein’ von uns’ Lihrers wier “Jimmy Gebert”.  Bi em haren wi Geschichte  un Gegenwartskunde. Ein Lihrer, tau denn’ man  jedertied mit siene Sorgen un Nöte kamen künn. De Unnerricht  bi em hett mi Spaß makt. Mihr noch as sien’  Unnerrichtsstunn is bi mi un bestimmt uk bi all mien sportbegeisterten Schaulfrünn’ wat anners hängen bläben: Ick seih Jimmy in Gedanken bloß ümmer  in Turnhoos un Turnhemd up denn’ Sportplatz orrer up unsen Schaulhof mit allerhand Isen rümmerwirtschaften.

Entweder mit’n  “Gewicht” (eine 12,5 - Kilo-Kugel mit’n Griff, dei de Form von eine Triangel hett), orrer mit’n  “Stein” (ein  Muerstein ut Isen von 15 Kilo), orrer  mit’n  “Hammer” (wie hei uk hüt noch von de Leichtathleten benutzt ward). Kort  un  gaut:  Jimmy wier mit Liew un Seel    “Rasenkraftsportler”. Noch hüt is hei stolz dorup, dat hei Anfang de föftiger Johren de ierste Sportler oewerhaupt wier, de einen DDR-Meistertitel na Niegenbramburg halt het  (hemm  Ji dat all wüßt ?). Oewrigens: Unse Chronik upmarksam läsen, denn entgeiht Juch sowat nich !

Jimmy wier’n Pundskierl un het uns so manchen Kniff im Training  zeigt. Mi tau’m Biespill för dat Speerwerfen, worin ick  besonners miene Stärken har un damals sogor denn’ Schaulrekord hööl. Üm mi nich tau blamiern, sech ick hier leiwer  nich, wie wiet ick damals schmäten heff. Vergläken mit de hütigen Wieden wier dat dunn man bescheiden.

“Jimmy” auf unserem
Klassentreffen 1991

“Jimmy”
und “Schibé”
1956 

Sien “Läbenswark” het Jimmy leider nich mihr beend’t: Johrelang het hei mit Schüpp, Hack un Bick an unsen Schaulhof arbeit’, üm ne richtige un zweckmäßige Kombination von Pausenhof, Appell- un Sportplatz tau gestalten. Hei het ’t nich schafft! Jimmy wür dunn an ein anner Schaul verset’t un müßt dat Projekt fallenlaten. As wi  up ein’t von unse Klassendräpen (dat wier dat fiefuntwindigste, also 1981) uns’ olle Oberschaul in de Lessingstraat besichtigten, sehgen wi Jimmys  unvollendetes Wark.

Weil wi em giern müchten un hei ümmer’n Uhr un’n gauden Rat  för uns har, hemm’ wi Jimmy  un siene  Familie eis düchtig unner de Arm gräpen: Wi harn dat rutkrägen, dat hei im Vogelviertel ne   AWG-Wohnung buugen wull. Also sünd  wi eines Sünndachs   mit  uns’ ganze   Trainingsgrupp  anrückt un  hemm’ poor AWG-Stunn afschrubbt. Wi wiern mindestens tein  Mann,  dor har  hei  also mit ein’ Schlag‘n ganzen Hümpel Stunn wech. Ne schöne Hülp, dei  Gretchen un ick spärer bi uns’ 750 AWG-Stunn uk giern hat harn! Jedenfalls  wohnt  Jimmy hüt noch door, ick heff em nämlich 1982  besöcht, üm em unse Klassenchronik antaupriesen (ick  heff se em tau’n Bekieken bröcht).  Hei het sich bannich freut !  Dat wier richtich eigenorich  antauseihn, as mien ehemaliger Lihrer un “Sportfründ” statt mit sien eigen Kinner  schon mit’n Enkelkind up’n Arm vör mi stünn. So wier jedenfalls mien ierster Indruck damals.  Naher heff ick mi oewerlecht, dat wi ja sülbst schon Omas un Opas in unse Reigen hemm. Jimmy künn gaut un giern schon Uropa sien, dat Öller het hei bald dortau.

 

Vorstehender Text ist ein Auszug aus der “Chronik eines Kollektivs”, erschienen zum 30. Klassentreffen 1986 in Neubrandenburg.

Latschi

G. Mardt

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